Buch-Atelier - Einen Roman schreiben in 6 Monaten

[Lila]

Hallo,

ich bin 26, komme auch aus dem schönen NRW. Obwohl ich schon seit 10+ Jahren schreibe, habe ich bislang nur ein abgeschlossenes Werk, das mich so überzeugt hat, dass ich es kürzlich einem Verlag zugeschickt habe. Die anderen 3 abgeschlossenen Werke konnten mich zwar von der Idee überzeugen, sind aber vom Ausdruck und Stil nicht gut genug für einen VÖ. Es hat mir schon immer Spaß gemacht, spannende Plots zu entwickeln, aber die sprachlichen Finessen fallen mir als Naturwissenschaftlerin und Musiknerd richtig schwer. Vielleicht könnt ihr mir bei manch Formulierung oder Umschreibung helfen...

Da ich noch mit der Korrektur des aktuellen Projekts beschäftigt bin, werde ich erst im Mai aktiv dazu steigen. Nach 5 Jahren Fantasy habe mir vorgenommen, eine meiner liebsten Sci Fi Ideen auf Papier zu bringen. Wer von mir hochexplosive, abgespacte Sci-Fi und High Fantasy im tiefsten Elfenwald erwartet liegt falsch - Mein Anspruch besteht darin, das alles auf ein normaleres und realistisches Level zu bringen. Ich gehöre zu den Drauf-Los-Schreibern, die sich nie viel Gedanken um das Plotting und Setting machen. Meistens erlebe ich die Geschichten als Spielfilm und muss sie "nur" noch in Worte packen... xD

Ich freu mich schon auf den Austausch!

P.S. Ist sonst noch ein Discovery-Writer dabei?

[mehntie]

Heyho =)
Cool, dass du dabei bist
"Mein Anspruch besteht darin, das alles auf ein normaleres und realistisches Level zu bringen" -> Das gefällt mir sehr gut, solche Geschichten sagen mir immer sehr zu. Da finde ich auch schneller einen Bezug zu, einfach weil ich nicht so der extreme Fantasy-Leser bin. Aber sobald das alles zumindest ein bisschen realistisch ist, bin ich auch für Fantasy uns Sci-Fi zu begeistern =D

[jon]

P.S. Ist sonst noch ein Discovery-Writer dabei?

*meld* Ja ich. Im Prinzip zumindest. Irgendwann muss ich dann aber auch "plotten", um die die Übersicht nicht zu verlieren.

aber die sprachlichen Finessen fallen mir als Naturwissenschaftlerin und Musiknerd richtig schwer. Vielleicht könnt ihr mir bei manch Formulierung oder Umschreibung helfen...

Kann nicht sein. Im Ernst: Das ist doch die perfekte Kombination: Präzision (von der Wissenschaft her) und Musik - genau diese beiden Elemente machen Text gut. Als erstes kann ich schon mal empfehlen, nicht nach UMschreibungen zu suchen (also um den Punkt rundrumn zu reden), sondern möglichst genau auf dem Punkt zu kommen (wobei - wie erwähnt - auch der Klang {medlodie und Rhythmus} ein "Punkt" ist).

[Lila]

Danke, das freut mich!

"Mein Anspruch besteht darin, das alles auf ein normaleres und realistisches Level zu bringen" -> Das gefällt mir sehr gut, solche Geschichten sagen mir immer sehr zu. Da finde ich auch schneller einen Bezug zu, einfach weil ich nicht so der extreme Fantasy-Leser bin. Aber sobald das alles zumindest ein bisschen realistisch ist, bin ich auch für Fantasy uns Sci-Fi zu begeistern =D

Cool Ich hab nämlich die Schnauze voll von Büchern in denen die Welt 5x unter geht und von irgendeiner Gottheit x-Mal neu erschaffen wird und anschließend von einem einzigen Helden gerettet wird... Im Bereich Sci Fi taucht das zum Glück nicht ganz so oft auf, aber von Maschinen, Aliens und Großkonzernen, die die Weltherrschaft wollen und von unendlichen Energiequellen hab ich auch genug...

Im Ernst: Das ist doch die perfekte Kombination: Präzision (von der Wissenschaft her) und Musik - genau diese beiden Elemente machen Text gut. Als erstes kann ich schon mal empfehlen, nicht nach UMschreibungen zu suchen (also um den Punkt rundrumn zu reden), sondern möglichst genau auf dem Punkt zu kommen (wobei - wie erwähnt - auch der Klang {medlodie und Rhythmus} ein "Punkt" ist).

Sehr interessanter Ansatz! Eigentlich meinte ich, dass ich mich nicht als Poetiker sehe. Ich kann mit Beschreibungen à la "... und der Wein schmeckte nach den Lavendelfeldern der letzten Reise in die Provence" absolut nichts anfangen. Für mich ist ein Wein süß, sauer oder bitter... Von mir aus auch ranzig, abgestanden oder fruchtig xD Für diese Aussage würde mich manch Autor steinigen und/oder mir sofort einen pöbelhaften Stil unterstellen. Mit Umschreibungen meine ich tatsächlich stilistisch passende Synonyme und Co. Ich neige dazu, manche Worte zu oft zu benutzen, weil mir keine besseren einfallen oder schlage Synonyme nach, die aber dann nicht in den Kontext passen. Das kann manch Germanist oder Bücherwurm wesentlich besser als ich.

[jon]

Wenn du irgendwann einen Text hast, in dem die Figur beim Weintrinken an die Lavendelfelder denkt, dann wirst du das vielleich auch so schreiben.
Synonyme nachschlagen hat mir auch noch nie geholfen, aus dem selbem Grund: Sie klangen unpassend. Wenn ich merke, dass ich ein Wort zu oft verwende, suche ich inzwischen nicht mehr unbedingt nach einem anderen Wort, sondern nach einem anderen Aspekt der Sache. Plumpes Beispiel: Hochsommer. Man kann "heiß" und "Hitze" benutzen – das rückt die Temperatur in den Fokus. Man kann auch "drückend" benutzen, das holt die Wirkung auf die Fitness der Figur in den Blick. Man kann die Sonne "brennen lassen" – das ist das, was man auf der Haut spürt. Es kann "gleißend hell" sein. Es kann "tropisch schwül" sein oder "wüsten-trocken".


(Sorry für die Tippfehler oben. Den Beitrag hatte ich noch als Gast geschrieben, und kann ihn nun nicht mehr ausbessern. "medlodie" – also nee *koppschüttel*)

[Lila]

Ja, genau so etwas meine ich. Mein Wortfeld für solche Begriffe ist tatsächlich beschränkt. Ich verstehe zwar, wenn jemand von drückender Hitze schreibt - Mir fällt es jedoch nie ein ^^